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Holztechnik und Tischler



Kurzbeschreibung des Ausbildungsberufes



Die Berufsausbildung zum Tischler ist ein dualer Bildungsgang. Das bedeutet, dass die Ausbildung sowohl in einem Tischlereibetrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Ein weiterer Lernort der Ausbildung ist die überbetriebliche Lehrwerkstatt der Tischler-Innung Steinfurt. Hier werden Grundlehrgänge, Maschinenlehrgänge und Oberflächenlehrgänge absolviert.Das Berufsbild des Tischlers wird entscheidend geprägt durch die unternehmerische Schwerpunktsetzung des Tischlereibetriebs, in dem die Ausbildung stattfindet. Eine Liste aller Ausbildungsbetriebe findet man auf der Homepage der Tischler-Innung Steinfurt: www.kh-steinfurt.de.


Die betrieblichen Schwerpunktsetzungen der hiesigen Betriebe sind:

  • exklusiver, hochwertiger Innenausbau in Praxen, Kanzleien, Firmen, etc.
  • Innenausbau von Schiffen, Privatjachten
  • Messebau für namhafte Groß- und Kleinunternehmen
  • Fenster- und Türenbau
  • Herstellung individueller Einzelmöbel
  • Küchenbau, Bäderbau, Treppenbau, Möbelbau
  • Trockenbau / Akustikbau




Einstiegsvoraussetzungen



Bedingung für den Besuch der Berufsschule des Ausbildungsberufes Tischlerin/Tischler ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Tischlereibetrieb oder einer überbetrieblichen Lehrwerkstatt. Ein gültiger Ausbildungsvertrag ist unabhängig von einem Schulabschluss.


Abschlüsse

Die Ausbildung zum Tischler dauert in der Regel 3 Jahre und endet bei entsprechenden Leistungen mit dem Berufsschulabschlusszeugnis und der bestandenen Gesellenprüfung auf Innungs-Ebene.Schüler mit dem Hauptschulabschluss (10a) können bei einem Notendurchschnitt von 3,0 und dem Besuch eines Englisch-Kurses (80 Stunden) die Fachoberschulreife erwerben. Schüler, die vor der Berufsausbildung zum Tischler die 2-jährige Höhere Berufsfachschule für Holztechnik besucht haben, können in Übereinstimmung mit dem Ausbildungsbetrieb eine Lehrzeitverkürzung in Betracht ziehen.


Stundentafel

Rahmenstundentafel, Zeitrichtwert in Stunden
Unterrichtsfach Zeitrichtwert in Stunden
I. Berufsbezogener Bereich 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr
Entwicklungs-und Planungsprozesse 160 80 80
Fertigungsprozesse 160 80 160
Montage / Service - 140 40
Fremdsprachliche Kommunikation - 0-40 0-40
Wirtschafts- und Betriebslehre 40 40 40
II. Berufsübergreifender Bereich
Deutsch/Kommunikation 40 40 40
Religionslehre 40 40 40
Sport/Gesundheitsförderung 40 40 40
Politik/Gesellschaftslehre 40 40 40
III. Differenzierungsbereich
Technologische Übungen - 40 -
CAD - 60 -
CNC - 40 -




Lernfelder



Der Unterricht in den oben genannten Fächern wird in den folgenden 12 Lernfeldern handlungsorientiert durchgeführt:

1. Einfache Produkte aus Holz herstellen
2. Zusammengesetzte Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen herstellen
3. Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen
4. Kleinmöbel herstellen
5. Einzelmöbel herstellen
6. Systemmöbel herstellen
7. Einbaumöbel herstellen und montieren
8. Raumbegrenzende Elemente des Innenausbaus herstellen und montieren
9. Bauelemente des Innenausbaus herstellen und montieren
10. Baukörper abschließende Bauelemente herstellen und montieren
11. Erzeugnisse warten und instand halten
12. Einen Arbeitsauftrag aus dem Tätigkeitsfeld ausführen



Besonderheiten



Die Verknüpfung von Theorie und Praxis ist ein wichtiger Leitgedanke unserer pädagogischen Arbeit. Eine vollständige Handlung besteht aus den Phasen Entwurf, Planung, Fertigung, Reflektion. Nicht selten endet schulische Arbeit mit der Phase Planung. Um dem entgegenzuwirken haben wir in Abstimmung mit den Ausbildungsbetrieben unserer Innung für die Lehrjahre 1 und 2 ein praktisches Projekt vorgesehen, in dem alle 4 Phasen an einem greifbaren Handlungsprodukt erarbeitet werden sollen. Die Kooperation mit den Betrieben ist hier eine wichtige Basis. Im 2. Lehrjahr erhalten die Schüler fachpraktischen Unterricht in unseren schulinternen Werkstätten im Umfang von 2 Wochenstunden. In aller Regel wird dieser im 14-tägigen Wechsel 4-stündig ausgeführt. Seit dem Neuerwerb eines CNC-gesteuerten Bearbeitungszentrums im Jahr 2010 teilt sich der fachpraktische Unterricht in 2 Segmente auf. Zum einen werden handwerkliche Grundfertigkeiten trainiert, zum anderen bieten wir eine 40-stündige Grundausbildung im Bereich CNC an.
Ebenfalls im 2. Lehrjahr werden die Informations- und Kommunikationssysteme eingeführt. Hierzu zählen die Anwendungen des Office-Pakets Word, Excel und Powerpoint, sowie die CAD-Software AutoCAD. Der 80-stündige Umfang teilt sich auf in 60 Stunden AutoCAD und 20 Stunden Office-Paket.